Kundenveranstaltung für Landwirtschaftskunden

Bäuerliche Milchvermarktung und Landwirtschaft in der Zukunft

Zur Informationsveranstaltung Bäuerliche Milchvermarktung und Landwirtschaft in der Zukunft am 17.11.2014 konnte Vorstand Hans Fürstenberger knapp 100 Landwirte im Gasthaus Maier Gallenbach begrüßen. In Taufkirchen wird von der Raiffeisenbank Taufkirchen-Oberneukirchen das Lagerhaus noch selber betrieben, ringsum wird der Markt überwiegend von der BayWa dominiert. Fürstenberger betonte den Erhalt der Selbständigkeit und des Lagerhauses als wichtiges Ziel.

Werner Brandl aus Taufkirchen stellte sich vor und die Vorteile unserer kleinen aber schlagkräftigen Bank.

Kurze Wege, langjährige verlässliche Ansprechpartner, vertrauensvolle Zusammenarbeit und telefonische Erreichbarkeit sind vielen Kunden wichtig.

 

Gastredner Markus Seemüller, Nebenerwerbslandwirt aus Miesbach und Geschäftsführer der Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Bayern referierte über die Themen Milchvermarktung und Gentechnik in der Landwirtschaft.

Die Bayern MeG ist die Dachorganisation der bayerischen Milcherzeugergemeinschaften und Liefergenossenschaften. Sie setzt sich für eine optimale Koordination der Vermarktung und eine umfangreiche Informationsarbeit ein. Ziel ist es, möglichst hohe Milchauszahlungspreise zu erzielen. Er erklärte wie die Märkte funktionieren, dass sie neben den Hauptfaktoren Angebot und Nachfrage durchaus zu beeinflussen sind. Transparenz, Information, Psychologie und Kooperationen wirken auf den Wettbewerb ein.

Die Bayern MEG vertritt einzelne Milcherzeuger (92) und Liefer- und Pachtgenossenschaften (107) mit einem Volumen von rund 2,1 Mrd kg Milch von ca 10.000 Milcherzeugern.

Rund 1/3 der gesamten Milch aus Bayern verkauft Markus Seemüller an die einzelnen Molkereien, viermal im Jahr werden Preise neu verhandelt. Dass dies nicht einfach ist, kann man sich vorstellen. Neben den harten Preisverhandlungen ist es vor allem wichtig ein zuverlässiger und kalkulierbarer Partner zu sein. Die Molkereien müssen mit fünf großen Lebensmittelhändlern verhandeln und ihre Produkte vermarkten.

Wie geht´s denn weiter mit den Milchpreisen? So eine der Fragen in der anschließenden Podiumsdiskussion.

Markus Seemüller rechnet im kommenden Jahr mit niedrigeren Preisen und künftig mit höheren Ausschlägen. Auf den Preis drückt das Angebot (gute Ernten, Wegfall der Quote) und die nachlassende Nachfrage auf Grund der Krise in Russland.

Im Herbst 2015 sollten die Preise wieder anziehen, die Nachfrage aus Asien, insbesondere China, nach qualitativ hochwertigen Milchprodukten ist und bleibt hoch, der günstige Euro im Verhältnis zum Dollar und ein mögliches Ende der Ukrainekrise stimmen ihn zuversichtlich.

Ein zweites Thema war die Gentechnik. Sie ist bereits weiter verbreitet, als von vielen vermutet. Eine Kennzeichnungspflicht für Lebensmittelprodukte gibt es in Deutschland nicht.

Im Ausland ist die Akzeptanz von Gentechnik deutlich höher als bei uns oder in Österreich. So fanden z.B. Franzosen unsere genfreie Milch richtig gut, mehr bezahlen wollten sie dafür allerdings nicht.

Im gut besetzten Saal von Gallenbach verfolgten die Besucher sehr aufmerksam den Ausführungen von Markus Seemüller. In allen Breichen zu den obigen Themen rund um die Landwirtschaft zeichnete er sich als kompetenter Ansprechpartner aus.

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